Unser Bild von älteren Menschen und unsere Einstellung zum Alter werden von Medienberichten stark beeinflusst. Immer noch dominieren polarisierende Altersbilder, die auf positiven bzw. negativen Extremen aufbauen. Es fehlt das “normale” Älterwerden. Damit wird die Lebenswirklichkeit eines Großteils der Bevölkerung ausgeblendet. Dass es auch anders geht, zeigen JournalistInnen, die mit dem Silver Living Award ausgezeichnet wurden. Dieser Preis wird 2023 zum 6. Mal verliehen und steht unter dem Motto „Einblicke ins Alter – Zwischen Status quo und Visionen“. Gewürdigt werden journalistische Beiträge in Print, Funk und Fernsehen, die ein differenzierteres Bild vom Alter zeigen. Nobi findet diese Idee großartig und unterstützt das Projekt gerne.
Die heutigen und künftigen Alten wollen aktiv teilhaben am Leben und möglichst lange selbstbestimmt und in Würde zu Hause oder in einer betreuten Wohnform leben. Welche guten Beispiele für neue Wohnformen und generationenübergreifende Wohnquartiere gibt es? Welche Netzwerke entstehen mit Hilfe der sozialen Medien? Wie tragen Technologie und Digitalisierung schon heute dazu bei, dass ältere Menschen länger aktiv am Leben teilhaben, sich zu Hause sicher fühlen und länger autonom Leben können?
“Wir danken den mutigen und interessierten Journalistinnen, die sich auf eine neue Art und Weise mit Themen rund ums Älterwerden beschäftigen und so dazu beitragen, dass ein neues Bild von der 3. Lebensphase entsteht"
Ab wann gehört man zu den „Alten“?
Die Altersgrenze für den Begriff "Senior" ist nicht allgemeingültig definiert. Schlagworte wie "Best Ager" oder "Generation Gold" stammen aus dem Marketing und setzen meist bei einem Alter von 50 Jahren an. In der Bevölkerungsstatistik hingegen beginnt die ältere Gruppe ab 65 Jahren und repräsentiert damit das übliche Ruhestandsalter. Nach dieser Abgrenzung gab es Anfang 2022 rund 1,75 Millionen Senioren in Österreich. Sowohl ihre absolute Zahl als auch ihr Bevölkerungsanteil nehmen aufgrund steigender Lebenserwartung kontinuierlich zu: Mittlerweile gehören 19,5 Prozent der Einwohner zu dieser Altersgruppe; 2012 waren es noch 17,8 Prozent. In Deutschland gehört heute sogar bereits über 22 % der Bevölkerung zu der Gruppe der über 65-jährigen.
Medien beeinflussen Wohlfühlen mit dem Alter
Gehört ein 65-jähriger Mensch tatsächlich zu den „Alten“? Schaut man sich die heutigen Lebenswirklichkeiten an, muss man sich von dieser pauschalen Einsortierung verabschieden. Die aktuellen statistischen Kategorien sind viel zu unspezifisch. “Die Zeit zwischen 60 und 90 Jahren ist genauso lang wie die Zeit zwischen 30 und 60 und bringt alle Möglichkeiten der Jugend mit sich, nur ohne den Stress und die Ängste», sagt die über 70-jährige Autorin und Influencerin Greta Silver in einem Interview. Viel Zeit bleibt also zur Gestaltung eines aktiven, selbstbestimmten Lebens in der 3. Phase. Und es werde Zeit, dass wir „die Welt vom Grauschleier des Alters befreien“ und „den negativen Blick auf das Alter ablegen, der Last und Traurigkeit, sogar schon bei jungen Menschen erzeugt“.
Ältere haben ein Recht auf schöne, stylische Produkte
Respekt vor dem Alter ist ein gesellschaftlich anerkannter Wert. Aber: Respektieren wir ältere Menschen wirklich? Natürlich stehen wir in der Bahn auf, wenn ein Senior oder eine Seniorin einen Platz sucht. Aber gleichzeitig gehen wir davon aus, dass er oder sie kein Bedürfnis mehr hat, sich mit schönen Dingen zu umgeben und sie zu genießen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass technische Produkte, die das Leben der Älteren unterstützen, häufig unansehnlich, langweilig und grau sind.
Nobi vertritt ein ganz anderes Bild von künftiger Alterstechnologie. „Wir sind der festen Überzeugung, dass die Entwicklung stilvoller Leuchten zur Sturzerkennung genauso wichtig ist, wie die Entwicklung der Technologie selbst“, sagt Roeland Pelgrims, Gründer und CEO von Nobi. Ältere Menschen und übrigens auch die Mehrzahl der Pflegekräfte, sind durchaus interessiert daran, zur Unterstützung neue Technologien zu nutzen. Dies belegt unter anderem eine aktuelle Umfrage von Nobi. „Inklusion beginnt mit Würde. Und die Entwicklung hässlicher Lösungen für ältere Menschen ist herablassend und unhöflich. Darüber hinaus hält es Menschen davon ab, lebensrettende Innovationen wie unsere intelligenten Leuchten zu nutzen, weil sie sie einfach nicht mögen. Wenn wir das Leben der Menschen verändern wollen, müssen wir Technologien entwickeln, die die Menschen wollen und nicht nur brauchen. Dies ist der Schlüssel zur Akzeptanz neuer Technologien und entscheidend für den Aufbau einer integrativen Gesellschaft.“
Zeit für eine neue Darstellung von Alter in den Medien
Auch die Medien tragen Verantwortung, was ein würdevolles Altern angeht. Deshalb sollte sich die Darstellung älterer Menschen in den Medien endlich ändern. Die wenigsten Älteren wollen sich nach ihrem 70sten Geburtstag nur noch langweilig und „altersgerecht“ kleiden oder plötzlich ein Seniorenhandy verwenden, wenn sie bisher in der Lage waren, ein stylisches Smartphone zu bedienen. Um die Herausforderungen der alternden Gesellschaft zu lösen, brauchen wir neue Antworten und neue Technologien. Dabei helfen realistische Altersbilder und gute Beispiele, wie Technologie uns im Alter unterstützen kann. Wir sind überzeugt davon, dass der Silver Living JournalistInnen-Award dazu beiträgt.